Die Fotografie und ich
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Für mich - als Frau - geht es in der Fotografie um Gefühl und Beziehung.

So stelle ich mir Fragen:

 

Was ist die weibliche Seite des Lebens?

Gibt einen „weiblichen Blick“?

Wie implementiere ich die weibliche Seite in meine Fotografie?

 

"Gefühl" -  dass dies eine Prämisse meines fotografischen Arbeitens ist, war für mich von Beginn an offensichtlich. Dabei ist es irrelevant, ob ich nun Gebäude fotografiere (was spürbar weniger Leidenschaft in mir weckt), Flora, Fauna oder Menschen portraitiere.

 

Ein gelungenes Foto ist für mich, wenn Gefühle drin stecken. Einmal während ich das Foto aufnehme, später dann beim Betrachten des fertigen Bildes und - als Tüpfelchen auf dem I - wenn auch andere Menschen "etwas" darin sehen, finden und erspüren können.

 

Was drinnen steckt kann eine "Aussage" sein; etwas von Bedetutung für mich, das ich im Foto festhalten und zeigen möchte. Ebenso kann es aber schlicht die Schönheit eines Moments sein, die ich empfinde und einfangen möchte.

 

 

 

 

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Eines wurde mir im Laufe der Zeit bewusst: Meine fotografischen Ziele erreiche ich nur, wenn ich mit einer spielerischen Leichtigkeit an die Sache gehe. Unter Druck - sei es Zeitdruck als auch selbstgemachten Druck, gibt´s nur wenig Leichtigkeit.

 

Doch obwohl es sich "spielerische Leichtigkeit" nennt ... Leichtigkeit kann man nicht spielen. Es muss eine Basis geben, auf der diese Leichtigkeit beruht; und diese Basis kommt nicht von heute auf morgen.

Um "leicht und locker" an eine Sache heranzugehen, muss ich mir meiner Sache sicher sein. Was nicht bedeutet, mein Können in den Himmel zu heben oder überzubewerten. Vielmehr geht es darum, nicht ständig an den eigenen Fähigkeiten zu zweifeln und natürlich auch darum, diese Fähigkeiten zu erweitern.

 

Als ich zu fotografieren begann, stellte sich heraus, dass ich in diesem Bereich ein gewisses Talent zu haben scheine. Da war sie einfach zu haben, diese "spielerische Leichtigkeit" und jedes halbwegs gelungene Foto sorgte für Freude. Doch irgendwann genügte das nicht mehr. Ich wollte besser werden, wollte "mehr".


Es ist kein Geheimnis, dass es einer gewissen Mühe und "Kleinarbeit" bedarf, um weiter zu kommen.

Ich suchte mir Herausforderungen, neue Motive und erhöhte die technischen Schwierigkeiten. Indem ich - zum Beispiel - mit "Bewegung" spielen wollte. Blätter, denen man auf dem Foto ansieht, dass sie sich im Wind bewegen. Oder bei einem Portrait Bewegung der Hand aufs Bild zu bringen. So kann ein Foto Lebendigkeit ausstrahlen. Denn gefühlvoll ist auch lebendig.

 

 

 

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Ich verstärkte also meine Bemühungen beim Fotografieren - und verlor dabei wieder viel von der spielerischen Leichtigkeit, die ich zu Beginn empfunden hatte. Hier ein gutes Gleichgewicht zu halten ist eine Gratwanderung.

 

Mühe in eine Sache zu stecken ist zwar anstrengend, aber keine Kunst.

Da ich inzwischen weiß, dass ich zu "mühevollem Druck" neige, gab ich folgendem Kriterium bei der Bewertung einer "erfolgreichen Arbeit" allerhöchste Priorität: Mit spielerischer Freude an sie heran zu gehen.

Denn erst wenn Mühe in Leichtigkeit auf hohem Niveau mündet, befriedigt sie.

 

 

 

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