Die Blende - Teil 1 - Grundlagen
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Was versteht man unter "Blende"?

 

Die Blende ist die - mit Lamellen verstellbare - Öffnung des Objektivs.

Je höher die Blendenzahl (f/), umso kleiner ist die Öffnung der Blende.

Und umgekehrt also: Je kleiner die Blendenzahl, umso größer ist die Öffnung.

 

 

                                   blende

 

 

 

 

 

Was macht die Blende?

 

Zum einen ist die Blende  – gemeinsam mit der Verschlußzeit  – für die Belichtung des Fotos zuständig. Je nachdem wie weit sie geöffnet wird, gelangt unterschiedlich viel Licht in die Kamera.
Zum anderen können wir sie gestalterisch einsetzen. Mit ihr bestimmen wir, wie weit die die Bereiche vor und hinter dem Bild-Motiv scharf oder unscharf abgebildet werden. Der Fachbegriff hierfür ist "Tiefenschärfe" (oder auch Schärfentiefe).

 

Mit der Blende gelingen also die Art Bilder, auf denen der Vorder- und Hintergrund so wunderschön unscharf abgebildet wird. Oder eben ein Foto, auf dem von vorn bis hinten alles scharf zu erkennen ist. Je nach Gusto (und Einstellung).

 

 

 

 

 

Was bedeutet Tiefenschärfe und wie wirken sich unterschiedliche Blendenöffnungen konkret aus?

 

 

Beim Fotografieren fokusieren wir auf das Motiv unserer Wahl. Machen wir dabei alles richtig (siehe auch hier: unscharfe Bilder? Ein paar Tipps), wird das Motiv immer scharf abgebildet, unabhängig davon, welche Blendenöffnung wir wählen.  
Alle Objekte davor oder dahinter werden unscharf. Je weiter diese vom Motiv entfernt sind, desto stärker. Innerhalb eines gewissen Bereichs ist diese Unschärfe allerdings so gering, dass sie auf dem Bild für den Betrachter nicht wahrnehmbar ist. Die nächsten und die entferntesten Punkte dieses Bereiches sind die Grenzen der Tiefenschärfe.

Unter "Tiefenschärfe" versteht man also die Ausdehnung der Schärfe in die Tiefe des aufgenommenen Fotos. Sie ist ein sehr wichtiges Gestaltungsmittel in der Fotografie.

 

Bei kleiner Blendenöffnung (großer Blendenzahl) ist der scharfe Bereich vor und hinter dem fokusierten Motiv groß, bei großer Blendenöffnung (kleiner Blendenzahl) ist dieser sehr klein.  

 

 

 

Einsatzbeispiele:

 

Bei der Portraitfotografie nutzt man gerne eine große Blendenöffnung (eine kleine Zahl). Der unscharfe Hintergrund stellt das Motiv schön in den Mittelpunkt.

 

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Ebenso ist es bei Detail- und Nahaufnahmen.

 

 

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Hingegen bei Übersichtsfotos wie Landschaftsaufnahmen, wird eine kleine Blendenöffnung (große Zahl) benutzt – um möglichst viel auf dem Foto scharf abzubilden.

 

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Die Übersicht unten zeigt, wie sich die jeweiligen Blendenöffnungen auswirken. In diesem Fall eine weit geöffnete Blende, eine "mittlere Öffnung" und eine sehr geschlossene Blende.

 

 

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Es gibt noch weitere Blendenstufen dazwischen - hier verändert sich der scharfe Bereich entsprechend. Je mehr unterschiedliche Blendenstufen ein Objektiv besitzt, umso besser können wir mit feinen Schärfeabstufungen spielen.                                                                

 

 

 

     Anmerkung:

     Der Bereich der „scharf“ dargestellt wird hängt noch von weiteren Faktoren ab,

     wie Brennweite, Entfernung zum Motiv, Sensorgröße und Perspektive.

     Mehr dazu in einem 2. Teil.

 

 

 

 

 

 

Wie kannst du die Blende selbst wählen?

 

Beinahe jede Kamera hat die Einstellmodi M, A, S und P.

 

  • P ist die Vollautomatik. Hier bestimmt die Kamera sowohl die Verschlußzeit als auch die Blende. Du hast also keinerlei Einfluß auf diese beiden Komponenten und brauchst lediglich den Auslöser zu betätigen.
  • Modus M steht für "manuell" - hier ist es sehr anders. Du wählst sowohl die Blendenöffnung als auch die Verschlußzeit selbst; die Kamera hat keinen Einfluß darauf.

 

Dann gibt es da noch die beiden Halbautomatiken "S" und "A". Hier hast Du Einfluß auf eine der Komponenten - also entweder auf die Verschlußzeit oder die Blendenöffnung - , die Kamera macht den Rest, indem sie die andere Komponente passen dazu einstellt, um das Bild richtig zu belichten.

 

  • Modus "S" - steht für Verschlußzeitpriorität. Hier wählst du die Verschlußzeit.
  • Modus "A" - steht für Blendenpriorität (englisch: Aperture). Manche Hersteller benutzen auch die Abkürzung "AV". Hier wählst du die Blende.

 

Sowohl Modus "A" als auch "M" sind geeignet, um die Blendenöffnung selbst zu bestimmen. 

 

 

Viel Freude beim Ausprobieren! smile

 

 

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