Corona - was macht die Krise mit mir?
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Corona - was macht die Krise mit uns als Gesellschaft und mit jedem Einzelnen?

 

Diese Frage beschäftigt uns alle. Und sie löst Ängste aus. Sei es nun konkret oder vage gefühlt: Vieles in unserem Leben wird durch dieses Virus mitsamt seinen Folgen bedrohlich verändert.

Geschäfte, Schulen und Kitas wurden geschlossen, ja unser gesamtes gesellschaftliches Leben bleibt uns bis auf weiteres verschlossen.

 

 

 

 

Arbeitsplätze und Unternehmen sind gefährdet, finanzielle Sorgen drücken.

Kontakte mit anderen Menschen sind nahezu auf Eis gelegt. Gleichzeitig ist da familiäre Enge, die es auszuhalten gilt. 24 Stunden täglich über Wochen mit Kindern und Partnern in einer oft engen Wohnung zu verbringen ist für viele Menschen eine ungewohnte Herausforderung.

 

Da ist Stillstand und gefühlte Hilflosigkeit.

 

Als Fotografin weiß ich um die Macht der Perspektiven und welche Auswirkungen der Fokus auf das Gesamtbild hat. Immer wieder stelle ich fest, wie sehr die Fotografie als Analogie für alle Aspekte meines Lebens dienen kann. Also drehe ich den Spieß um, ändere die Perspektive - und so gleichzeitig meinen Standpunkt - um 180 Grad und frage mich stattdessen:

 

Was mache ich mit (und aus) der Corona-Krise?

 

Natürlich verändern sich Tatsachen und deren reale Auswirkungen nicht, wenn ich die Fragestellung ändere. Doch, um bei der Fotografie-Analogie zu bleiben: Ob ich mein Model nun von oben herab fotografiere, von vorn oder seitlich: immer wird ein und dasselbe Model auf den Fotos zu sehen sein. Dennoch verändert sich mit jedem Wechsel das Gesamtbild. 

 

 

 

 

Auch diese Krise mit all ihren Schwierigkeiten bleibt bestehen. Für mich bedeutet das konkret, unter anderem, dass ich alle Kurse, workshops und Shootings bis weit in den Mai (und vielleicht darüber hinaus) absagen musste. Das ist ein großer Einbruch für mich, auch finanziell. Dennoch verändert sich mit der geänderten Fragestellung etwas in mir: War ich zuvor in Gefahr, mich hilflos, sorgenvoll und ängstlich zu fühlen, liegt mein Fokus nun auf meiner Handlungsmacht, die ich durchaus auch jetzt reichlich habe.  

 

Den momentanen Stillstand nutze ich zum Nachdenken und -spüren, welche Projekte ich neu angehen möchte und welche ich nicht mehr will. Um Klarheit zu gewinnen, welches meine aktuell gelebten Wert-Maßstäbe sind - in moderner Sprache auch klangvoll "Soft-Skills" genannt - und ob diese Maßstäbe noch für mich passen.

 

Wo will und kann ich etwas verändern? Wo finden sich Lebensaspekte, die mir ein "mulmiges Gefühl" verursachen? Auch wenn ich da am liebsten gedanklich blitzschnell ausweiche, tut gerade hier genaues Hinschauen gut. Vielleicht gibt es etwas zu korrigieren, zu verändern oder gedanklich in Schieflage Geratenes wieder gerade zu rücken.

Korrigieren muss nicht zwangsläufig noch mehr Abmühen bedeuten, muss nicht "weh tun". Im Gegenteil! Aus meiner heutigen Sicht darf und soll Veränderung zu mehr (echter) Freude und Wohlgefühl führen.

Ich halte schon lange nichts mehr davon, Anstrengung, Mühsal und "Zähne zusammenbeißen" als Maßstab für eine gelungene Lebensführung zu nehmen.

 

Nun - ein erstes Neu-Resulat meines Nachdenkens ist dieser Blog. Hauptsächlich soll es hier um Fotografie gehen, aber sicher nicht nur. Mir macht es auf jeden Fall Freude und ich hoffe, auch meine LeserInnen werden ein wenig Spaß und Nutzen daran haben  :-)

 

Übrigens: Die Kommentarfunktion darf gerne genutzt werden!

Genießt die Sonne und bleibt wohlauf.

 

 

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