WEIN - BERGE

 

 

 

Ein Jahr harte Arbeit im Weinberg und im Keller. Im Bild sehen Sie das Ergebnis.

Die besten Weine von Neckarsulm werden unter dem alten Namen der Stadt angeboten: Villa Sulmana.

 

Eine Premium Weinlinie hochwertiger, trockener Weine, rot und weiß.

 

 

 

 

Im Winter ist erst mal Ruhe im Weinberg.

 

 

 

Aber nicht lange.

Spätestens im Februar steht der Reb- schnitt an.

 

Da werden die Fruchtruten des Vorjahres abgeschnitten, bis auf eine: Die ganze Kraft der Rebe soll sich auf sie konzentrieren. Die verbliebenen Fruchtruten bindet der Winzer am Drahtrahmen fest. So können die neuen Triebe im Frühjahr gleichmäßig wachsen. Die abgeschnittenen Fruchtruten werden gehäckselt und bleiben als natürlicher Dünger im Weinberg liegen.

 

Anfang April treiben die Reben aus, die ersten Blätter spriessen; auch der Blütenstand, das so- genannte Gescheine.

Anfang Juni blühen die Reben.

 

 

 

 

 

 

Zwischen den Zeilen und am Wegesrand leuchten diese Blüten. Der offizielle Name lautet "Ranunculus acris" (oder auch scharfer Hahnen- fuß). Diese unschein- baren, kleinen Blümchen leuchten, wenn sie von der Sonne angestrahlt werden, als wären sie mit einer Glanz- oder Lack- schicht überzogen.

 

St Urban - der Patron der Weingärtner - wacht über die Weinberge.

 

Wegen ihr braucht es keinen Wächter, die Weinberg - Schnecke richtet keinen Schaden an. Sie hält sich aber gerne im Weinberg auf, vielleicht weil es an seinen warmen, sonnigen Hängen mit den Steinen und Mauern für sie ziemlich gemütlich ist. 

 

 

An Arbeit steht im Mai an: Stämme putzen - das heißt junge Triebe die aus dem alten Holz wachsen werden ausgebrochen.

Außerdem wird der Boden aufgelockert und gemulcht. Arbeiten, die bis in den Herbst immer wieder gemacht werden müssen.

 

 

 

Im Sommer werden die Reben "gegipfelt" (oben abgeschnitten was zu hoch wächst) und das Laub, das aus der Zeile (dem Drahtrahmen) wächst wird geschnitten.

 

 

 

 

 

 

Nach und nach werden die Trauben ausgedünnt und die Pflanze wird um die Trauben herum entblättert, damit sie mehr Sonnenlicht bekommen.

 

 

 

 

 

 

 

So sieht es aus, wenn man vom Scheuerberg auf Neckarsulm blickt. Der Scheuerberg ist unser wichtigster und größter Weinberg.

 

 

 

Man findet natürlich auch  noch kleinere Wein-Berge etwas abseits des Scheuerberges.

 

 

Die Ernte der Weintrauben, die Weinlese, ist  d a s  Ereignis in meiner Stadt. Es findet sich kaum jemand, der nicht schon mal zwischen den Rebzeilen stand und beim Lesen half. Nicht immer hat man Glück und den Wettergott auf seiner Seite und bei Sonnenschein macht es mehr Spaß,  da sind sich alle einig.

 

 

Es hatte zuvor ziemlich lange geregnet, es nieselte noch immer, aber trotzdem ging ich mit meiner Kamera los, weil ich wusste, es ist so weit: Zeit für die Lese.

Im Weinberg traf ich dann auch auf fröhliche Menschen, die mit Regen- jacken und Gummistiefeln Wind und Wetter trotzten. Dann hörte es plötzlich zu regnen auf und die Sonne kam heraus. 

 

Es wurde fleißig gearbeitet, Trauben abgeschnitten, aus- sortiert, Eimer geschleppt.

 

 

 

Früher immer, heute nur noch manchmal, wurden Butten eingesetzt. Das sind hölzerne Tragekörbe die man sich auf seinen Rücken schnallte. An einem Wengert-Häuschen  fand ich eine dieser alten Butten zusammen mit einer kurzen Erklärung:

 
 
 
 

 

In vielen Weinbergen sieht man mehr und mehr Vollernter durch die Zeilen fahren die die Trauben direkt in den Traktor ernten - keine Hand wird mehr gebraucht. Mit dieser Art der vollautomatischen Traubenernte verliert aber der Wein an Qualität, da das Aussortieren und Ausschneiden der faulen und schlechten Trauben, das beim Lesen von Hand eine Selbstverständlichkeit ist, nicht möglich ist.

Wenn man bedenkt, dass bei der Handlese für einen Hektar Weinberg circa 350 Arbeitsstunden anfallen, während mit dem Vollernter dieselbe Menge in bereits vier Stunden abgeerntet ist, und dass sich die Kosten der Handlese auf das Doppelte belaufen, dann finde ich es um so erfreulicher, dass hier rund um den Scheuerberg doch noch etliche Winzer auf diese traditionelle Art lesen.

 

Vom Eimer kommen die Trauben in einen Behälter eines schmalen "Weinberg-Traktors"

 

 

 

 

 

 

 

 

 

... und der kippt es in den "großen Traktor", der die Trauben direkt zum Keltern in die Weingärtner-genossenschaft fährt. Fünf hiesige Winzer verarbeiten und vermarkten die Trauben aber selbst.

 

 

 

 
 

Der Traktor ist vollgeladen, die Arbeit an diesem Weinberg ist beendet. Nun werden alle gemeinsam noch bei einer Vesper zusammen sitzen, ein wenig Wein trinken und so einen anstrengenden,  aber erfolgreichen Tag ausklingen lassen.

 

 

 

 

Es ist wieder ruhig im Weinberg. 

Die Wengerter sind mit den Trauben und deren Saft beschäftigt.

Nun sind es hauptsächlich Spaziergänger und Wanderer, die auf den Wegen zwischen den Reben unterwegs sind.

 

 

 

 

 

Um auszuruhen und nach dem Anstieg wieder zu Atem zu kommen, findet sich immer ein sonniges Plätzchen an den Südhängen des Scheuerbergs.

 

 

 

 

 

 

 

Vielleicht um seinen Blick weit über bunte Wein-Berge schweifen zu lassen.....

 

 

 

...oder um Drachen zu beobachten, die sich vom Herbst-Wind fröhlich-trudelnd weit nach oben tragen lassen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 

 

 

 

 

 

Und dann beginnt der erste Frost im Jahr und alles fängt wieder von vorne an.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Petra Müller - Fotografieren mit Gefühl 0